Vorläufige Ergebnisse 2025 für Österreich und Deutschland
Die Expert: innen des SM Enzugsklinik präsentieren eine vergleichende Analyse der Drogensituation in Österreich und Deutschland.
Die Untersuchung basiert auf offiziellen nationalen Berichten – dem Bericht zur Drogensituation 2024 (GÖG, Österreich) und dem REITOX-Bericht Deutschland 2024 (BZgA / DBDD).
Sie zeigt, welche Substanzen in beiden Ländern am häufigsten konsumiert werden und wie stark sich die Abhängigkeitsniveaus unterscheiden.
Allgemeine Tendenzen
Der Drogenmarkt in Mitteleuropa bleibt stabil und widerstandsfähig.
Die Verfügbarkeit psychoaktiver Substanzen ist weiterhin hoch – in manchen Kategorien sogar steigend.
Gleichzeitig verschiebt sich die Struktur des Konsums: klassische Opioide werden zunehmend durch synthetische Stimulanzien und neue psychoaktive Substanzen (NPS) ersetzt, während Cannabis nach wie vor die am weitesten verbreitete illegale Droge ist.
Vergleichende Statistik: Österreich vs. Deutschland
Basierend auf Bevölkerungsbefragungen des Jahres 2024 haben die Analytiker:innen der SM Clinic den Anteil der Personen berechnet, die in den letzten zwölf Monaten Drogen konsumiert haben, sowie die geschätzte absolute Zahl der Konsumierenden.
| Substanz | 🇦🇹 Österreich (15–64) | 🇩🇪 Deutschland (18–64) |
| Cannabis | 6.0 % (~378 000 Pers.) | 8.8 % (~4 664 000 Pers.) |
| Kokain | 1.4 % (~88 000) | 1.6 % (~848 000) |
| Amphetamine | ≈ 0.8 % (~50 000) | 1.4 % (~742 000) |
| MDMA (Ecstasy) | ≈ 0.7 % (~44 000) | 1.0 % (~530 000) |
| NPS (Neue psychoaktive Substanzen) | ≈ 0.5 % (~32 000) | 1.3 % (~689 000) |
| Methamphetamin | ≈ 0.2 % (~13 000) | 0.2 % (~106 000) |
| Alle illegalen Substanzen | ~ 9 % (≈ 570 000) | 9.6 % (≈ 5 090 000) |
Zentrale Erkenntnisse der SM-Clinic-Analyse
Cannabis bleibt die führende Droge Europas.
6 % der Österreicher:innen und fast 9 % der Deutschen konsumieren sie jährlich. In der Altersgruppe 18–25 Jahre erreichen die Werte 17–27 %, was auf eine starke Normalisierung und Unterschätzung des Suchtpotenzials hinweist.
Kokain liegt an zweiter Stelle.
1.4 % in Österreich und 1.6 % in Deutschland – geringe Prozentsätze, aber in absoluten Zahlen mehrere hunderttausend Menschen.
Synthetische Stimulanzien nehmen zu.
Deutschland weist deutlich höhere Konsumraten von Amphetaminen, Ecstasy und neuen psychoaktiven Substanzen auf – rund 1–1.4 % gegenüber unter 1 % in Österreich.
Gesamtbeteiligung in Deutschland höher.
Etwa 5 Millionen Deutsche gegenüber 0,6 Millionen Österreicher:innen konsumierten im letzten Jahr illegale Drogen. Der Unterschied erklärt sich sowohl durch die Bevölkerungszahl als auch durch gesellschaftliche Einstellungen.
Verborgene Abhängigkeit – warum Statistiken die Realität unterschätzen
Laut SM Clinic spiegeln offizielle Zahlen nur die sichtbare Spitze des Problems wider.
Viele Menschen – besonders in frühen Stadien – erkennen ihre Abhängigkeit nicht, weil sie glauben, „alles unter Kontrolle“ zu haben.
Dadurch entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, die Situation bleibe stabil.
Wissenschaftliche Beobachtungen zeigen jedoch einen kontinuierlichen Anstieg: Der Anteil jener, die zumindest einmal Drogen probiert haben, wächst von Jahr zu Jahr.
Das deutet auf eine schrittweise Ausweitung des Konsumentenkreises hin – und darauf, dass das tatsächliche Ausmaß des Problems größer ist, als Befragungen vermuten lassen.
Medizinische Perspektive
Die Fachärzt:innen der SM Clinic verzeichnen einen deutlichen Anstieg psychischer und verhaltensbezogener Störungen, die mit Drogenkonsum zusammenhängen.
Oft zeigt sich das Problem nicht als körperliche, sondern als emotionale oder psychische Abhängigkeit – mit Angst, Kontrollverlust, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und sozialem Rückzug.
Entscheidend ist die frühe Diagnostik der Sucht.
Je früher jemand Risiken erkennt und Hilfe sucht, desto größer ist die Chance auf vollständige Genesung ohne schwere Folgen.
Dafür bietet die SM Clinic einen anonymen Online-Suchttest auf ihrer Website an.
Er hilft, das persönliche Risiko einzuschätzen, frühe Anzeichen zu erkennen und – falls nötig – eine erste fachliche Beratung zu erhalten, vollkommen vertraulich und ohne Verpflichtung.
Wie erkennt man, dass ein Angehöriger Hilfe braucht?
Angehörige bemerken Veränderungen oft zuerst, ohne deren Tragweite zu verstehen.
SM-Clinic-Spezialist:innen empfehlen, auf folgende Signale zu achten:
Emotionale Veränderungen: Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Rückzug, Verlust von Interesse an Arbeit und Freizeit.
Körperliche Anzeichen: Schlafprobleme, Gewichtsveränderungen, Vernachlässigung des Äußeren.
Verhaltenssignale: Rechtfertigungen, Ausreden, finanzielle Schwierigkeiten, plötzliche Abwesenheiten.
Soziale Isolation: Abbruch von Kontakten, Rückzug aus Freundschaften oder Familie.
Wer solche Anzeichen erkennt, sollte nicht verurteilen, sondern behutsam Unterstützung anbieten.
In der SM Clinic ist auch eine anonyme Erstberatung möglich – selbst dann, wenn die betroffene Person noch nicht bereit ist, Hilfe anzunehmen.
Eine rechtzeitige Reaktion der Familie kann oft den entscheidenden Wendepunkt bedeuten.
Wie man eine anonyme Beratung in der SM Clinic erhält
Eine Beratung in der SM Clinic ist anonym, sicher und unverbindlich – der erste Schritt zu Verständnis und Veränderung.
Man kann sich sowohl persönlich als auch im Namen eines Angehörigen melden, falls die betroffene Person selbst noch zögert.
Vorgehensweise:
Kurzes Online-Formular auf entzugsklinikn.at ausfüllen und Thema wählen – z. B. Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit.
Bevorzugten Kommunikationsweg angeben: E-Mail, anonymer Messenger (Signal, Telegram, Threema) oder Online-Anruf ohne Video – um volle Diskretion zu wahren.
Innerhalb von 24 Stunden erfolgt die Rückmeldung durch eine:n Fachberater:in.
Während der Beratung können alle Fragen gestellt werden – zu Symptomen, Therapieformen, Rehabilitationswegen oder dazu, wie man einem Angehörigen helfen kann.
Alle Kontakte bleiben streng vertraulich: Weder Name noch Telefonnummer oder sonstige Daten werden gespeichert oder weitergegeben.
Ziel der Beratung ist es, Menschen einen geschützten ersten Schritt zu ermöglichen – ohne Angst, Druck oder gesellschaftliche Stigmatisierung.
Schlussfolgerungen und Ausblick 2025
Die Analyse der SM Clinic zeigt: Trotz moderater Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland bleibt der Trend eines steigenden Konsums psychoaktiver Substanzen von Jahr zu Jahr bestehen.
Dies unterstreicht die Bedeutung von Prävention, Aufklärung und frühzeitiger medizinischer Unterstützung bei Suchterkrankungen.
Auf Grundlage der kombinierten Daten von SM Clinic und EUDA lässt sich vermuten, dass sich der allgemeine Aufwärtstrend des Drogenkonsums in Mitteleuropa auch im Jahr 2025 fortsetzt.
Der Anteil der Bevölkerung, der in irgendeiner Form mit Drogenkonsum in Berührung kommt, ist in den letzten fünf Jahren um rund 5 bis 10 % gestiegen.
Besonders deutlich zeigt sich der Zuwachs beim Cannabis- und Stimulanzienkonsum (synthetische Substanzen), während die Zahlen für Opioide und harte Drogen weitgehend stabil bleiben.
Die Situation in Österreich präsentiert sich etwas günstiger als in Deutschland, doch die Trends ähneln sich: eine Erweiterung des Konsumspektrums, ein Anstieg psychischer Begleiterkrankungen und eine wachsende Zahl von Personen, die regelmäßig konsumieren, ohne ihre Abhängigkeit zu erkennen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass keine Verbesserung, sondern vielmehr eine allmähliche Verschlechterung um etwa 5 bis 10 % zu beobachten ist.
Dies macht die Stärkung von Prävention, Früherkennung und anonymen Hilfsangeboten zu einer zentralen gesundheitspolitischen Priorität für die kommenden Jahre.
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